Hi Dieter, ein Gästebuch ist ja dazu da um die Erlebnisse bei Dir nieder zu schreiben. Als ich vor vielen Jahren mit der Bitte zu Dir kam, mit mir ins Tierheim zu fahren um einen Hund zu begutachten, wusste ich noch nicht auf was ich mich da einlasse. Du bist mit mir gegangen und hast mit mir den Hund angeschaut den ich ausgesucht hatte. Nach nur 10 min mit dem Hund hast Du mir gesagt das ich nicht bereit bin für diesen Hund. Ich war von Deiner direkten Art begeistert, aber nach dem Spruch ziemlich erschrocken. Man muss dazu sagen das es sich um eine 2 Jährige Rottweiler Hündin namens Peggy handelte die schon sehr oft gebissen hat und die angeblich niemanden akzeptierte. Nur ein Pfleger konnte mit Ihr Gassi gehen und Sie füttern. Ich wollte Ihr aber unbedingt helfen. Du erklärtest mir das ich Ihr so nicht helfen kann, ich wäre zu schwach und selbst zu labil. Peng, das saß. Wir gingen nach Hause und ich sollte darüber nachdenken. Nach ein paar Tagen rief ich Dich an und wollte nochmals mit Dir zu Peggy. Du sagtest mir nochmals das der Hund nichts für mich ist. Ich war sauer, knallte den Hörer auf und suchte mir jemanden der mir helfen wollte. Ich fand einen Trainer der mir zusagte zu helfen. Mit Ihm ging ich ins Tierheim um Peggy erneut zu begutachten. Der Mann sagte das er mir helfen kann, mein Herz sprang vor Freude und ich war froh das ich nicht auf Dich gehört habe. Nach einem weiteren Termin im Tierheim sagte der Trainer, der Pfleger soll Peggy einen Maulkorb anziehen und heraus bringen um einen Spaziergang zu machen. Als Peggy raus gebracht wurde war ich überglücklich, das Sie sich Aggressiv an der Leine aufbaute übersah ich, der Trainer auch. Wir gingen Spazieren, erst mehr schlecht als recht, nach einiger Zeit wurde es besser. Der Trainer hatte Sie die ganze Zeit an der Leine. Er erzählte mir das Peggy nicht gelernt hatte sich uns unter zu ordnen. Er bekommt das ganz locker hin, alles kein Problem. Weil der Trainer mir seine Hilfe zusicherte bekam ich Peggy. Wir fuhren nach Hause und ließen Peggy erst mal ins Haus und den Garten. Nach wenigen min war Sie sehr entspannt (das sagte der Trainer) und wir können jetzt den Maulkorb entfernen. Er ging zu Ihr und löste den Maulkorb. Ich vertraute Ihm, schließlich war er ja der Fachmann. Kaum war der Maulkorb weg, sprang Peggy auf und biss den Trainer in den Arm, er schreite, ich schreite, Peggy ließ von Ihm ab und rannte auf mich zu. Sofort biss Sie mir ins Bein. Meine Nachbarn hatten alles beobachtet und kamen schnell herüber um mit Wasser den Hund von uns abzuhalten. Als das gelang gingen wir zu unseren Nachbarn um uns zu versorgen. Mein Bein war nicht ganz so schlimm, aber den Trainer hat es erwischt. Er musste ins Krankenhaus. Als nach ein paar Stunden mal etwas Ruhe einkehrte und jeder versorgt war musste eine Lösung her. Meine Nachbarn waren mir eine große Hilfe und überredeten mich Dich nochmals anzurufen, schließlich musste ich ja in meine Wohnung. Mit zittern und etwas Angst rief ich bei Dir an. Vielleicht weist Du noch das Du mir die größten Vorwürfe gemacht hast, aber Du wolltest mir helfen. Es sah dann so aus das ich an dem Abend bei meinen Nachbarn schlief (Danke nochmals Bernd und Heike) weil Du erst den nächsten Tag kommen konntest. Morgens um 9 warst Du da. Als erstes nahmst Du mich ins „Gebet“. Der Hundetrainer der mir „helfen“ wollte war später auch noch dran. Du sagtest mir das wenn ich mit Dir Arbeiten möchte MUSS es so gemacht werden wie Du es sagst, wenn nicht gehst Du wieder. Ich stimmte zu. Wir sollten alle da bleiben und Du gehst in mein Haus zu Peggy. Egal was passiert und egal wie lange es dauert, wenn jemand von uns drüben auftaucht gehst Du heim. Du bist rüber gegangen und uns allen war nicht wohl. Mir war mittlerweile bewusst das Du von Anfang an recht hattest. Nach 1 Stunde kamst Du zurück und erzähltest was vorgefallen sei. Wie Du da durch gekommen bist und wie Du wieder lebend rausgekommen bist weiß ich bis heute nicht. Du erzähltest mir das Du den Hund mit nach Hause nimmst und mit Peggy arbeiten möchtest, ALLEINE. Als ich fragte wie Du Sie aus dem Haus bekommen wolltest sagtest Du das Sie doch schon im Auto sitzt. Ich war baff. Um es nun nicht allzu lange zu ausführlich zu schreiben: Du nahmst Peggy mit und ich hörte laut unserer Abmachung erst wieder in 5 Wochen was von Dir. Du riefst mich an und erzähltest mir was Du alles gemacht hast, einen Beisvorfall gab es auch, aber das gehört bei so einer Resozialisierung einfach dazu. Wir vereinbarten einen Termin 2 Tage später bei Dir. Als ich kam empfingen mich 4 Rottweiler, Peggy war auch dabei. Ich konnte nicht glauben was ich da sah. Du sagtest mir an was ich mich halten soll und dann machtest Du das Tor auf. Mir viel fasst das Herz in die Hose. Wir gingen einfach rein und unterhielten uns. Du sagtest das ich an mir Arbeiten muss sonst bekomme ich Peggy nicht mehr zurück. In den nächsten Wochen machte ich verschiedene Kurse, Yoga, Atemtechnik, Fitness bei verschiedenen Studios und Körpersprache bei Dir. OHNE Hund. Nach weiteren 9 Wochen kam der Termin auf mich zu. Peggy war soweit. Die Nacht zuvor hatte ich nicht geschlafen und freute mich auf Sie, aber auch Angst war mit im Spiel. Wir unterhielten uns und Du sagtest mir ganz genau was zu tun ist. Ich stimmte zu und Du holtest Peggy. Wir machten einen Spaziergang zu dritt. Ich konnte kaum glauben das es immer noch der gleiche Hund ist. In der ersten Zeit Arbeiteten wir jede Woche zusammen, dann immer nur noch einmal pro Woche. Peggy bekam die erhoffte Maulkorb Befreiung und ist durch Deine Hilfe ein normaler Hund geworden. Deine Art ist nicht immer einfach für Mich und uns Menschen, aber Du hattest von Anfang an recht. Dieter, von ganzem Herzen: Ich liebe Dich. Keine Angst, nur was Deine Art und Deine Arbeit angeht. Du bist der Beste. Bis bald mal wieder. :Love:

Martina 28.04.13